Die Energiewende stellt viele Hausbesitzer vor die Frage, welches Heizsystem langfristig am wirtschaftlichsten und effizientesten ist. Zwei Technologien stechen dabei besonders hervor: die Wärmepumpe und die Infrarotheizung. Beide Systeme bringen individuelle Vorteile mit, entfalten ihr volles Potenzial jedoch in der Kombination.
Doch wie funktioniert diese Hybridlösung genau – und lohnt sich eine Infrarotheizung bei einer Wärmepumpe wirklich?
Funktionsweise von Infrarotheizung und Wärmepumpe
Eine Infrarotheizung arbeitet mit Strom und gibt Wärme in Form von Strahlung ab. Sie erwärmt nicht in erster Linie die Luft, sondern direkt Oberflächen, Wände und Menschen im Raum. Das sorgt für ein angenehmes, sonnenähnliches Wärmegefühl und verhindert Luftverwirbelungen.
Eine Wärmepumpe hingegen nutzt Umweltenergie – aus Luft, Wasser oder Erdreich – und wandelt sie hocheffizient in Heizwärme um. Sie erzeugt aus einer Kilowattstunde Strom bis zu drei bis fünf Kilowattstunden Wärme und eignet sich hervorragend für den Dauerbetrieb.
Warum die Kombination von Infrarotheizung und Wärmepumpe sinnvoll ist
Die Verbindung von Infrarotheizung und Wärmepumpe vereint die Vorteile beider Systeme und gleicht deren Schwächen aus. Während die Wärmepumpe eine gleichmäßige, kostengünstige Grundlast bereitstellt, punktet die Infrarotheizung mit Flexibilität und schneller Reaktionszeit.
Vorteile im Überblick:
- Optimierte Energieeffizienz
Die Wärmepumpe arbeitet konstant auf hohem Wirkungsgrad. Infrarotheizungen liefern zusätzliche Wärme nur bei Bedarf, etwa an besonders kalten Tagen oder in einzelnen Räumen. - Kostenersparnis
Durch die Lastaufteilung kann die Wärmepumpe passgenau dimensioniert werden, was die Investitions- und Betriebskosten reduziert. - Flexibilität und Komfort
Räume wie Badezimmer, Arbeitszimmer oder Gästezimmer lassen sich gezielt und sofort erwärmen. Strahlungswärme sorgt für ein besonders angenehmes Raumklima. - Sanierungsvorteile
Vorhandene Heizkörper müssen nicht zwingend ausgetauscht werden. Infrarotpaneele gleichen Leistungsspitzen aus, sodass die Wärmepumpe mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten kann. Das spart Sanierungskosten. - Kombination mit Photovoltaik
Wird der Strom aus einer PV-Anlage genutzt, sinken die Betriebskosten erheblich. Diese Kombination arbeitet dann nahezu CO₂-neutral.
Wirtschaftlichkeit und Amortisation
Eine Infrarotheizung alleine ist zwar günstig in der Anschaffung, verursacht aber hohe Betriebskosten. Eine Wärmepumpe alleine ist effizient, aber mit höheren Investitionskosten verbunden.
In der Kombination entsteht ein ausgewogenes System:
- Geringerer Endenergiebedarf (bis zu 62 % Einsparung laut Studien, u. a. TU Dresden)
- Reduzierte Lastspitzen und optimierte Laufzeiten
- Vermeidung teurer Komplettsanierungen in Bestandsgebäuden
Je nach Gebäudezustand, Dämmstandard und Nutzung einer Photovoltaik-Anlage amortisiert sich die Investition meist nach 8 bis 12 Jahren. Bei einer Lebensdauer von 20 Jahren oder mehr ist die Lösung langfristig deutlich wirtschaftlicher als klassische Heizsysteme.
Einsatzbereiche der Kombination von Infrarotheizung und Wärmepumpe
Die Hybridlösung eignet sich besonders für:
- Bestandsgebäude und Altbauten – Infrarotpaneele gleichen Defizite bei niedrigen Vorlauftemperaturen aus.
- Neubauten und Passivhäuser – optimale Kombination mit Photovoltaik für nahezu autarke Heizsysteme.
- Einzelräume – gezielte, schnelle Beheizung von Bädern, Büros oder Gästezimmern.
- Sanierungen – kostensparender Umstieg auf erneuerbare Energien ohne Komplettaustausch der Heizkörper.
Fazit: Lohnt sich eine Infrarotheizung bei einer Wärmepumpe?
Ja – die Kombination aus Infrarotheizung und Wärmepumpe ist nicht nur effizient, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Sie bietet hohe Flexibilität, verbessert den Wohnkomfort und reduziert langfristig die Energiekosten. Vor allem in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage entsteht ein Heizsystem, das nahezu autark und umweltfreundlich arbeitet. Die Profis von Team Hörmann beraten Sie gerne zu Ihrer idealen Heizlösung.