Photovoltaik in Lärmschutzwänden – Vorbild für Zäune
Ein gutes Beispiel für den Einsatz vertikaler Photovoltaik sind Lärmschutzwände entlang von Autobahnen und Bahnstrecken. Diese Flächen sind bisher ungenutzt – ihre Integration in PV-Systeme bietet doppelten Nutzen: Lärmschutz und Stromerzeugung.
- Technisches Potenzial: Laut Fraunhofer ISE liegt das Potenzial an Straßen und Gleisen bei rund 5 Gigawatt.
- Technologie: Spezielle bifaziale Module erzeugen Strom auf beiden Seiten. Robuste Bauweise (z. B. 6 mm Glas, 3,96 m Länge) erfüllt zugleich akustische Anforderungen.
- Innovation: Das Projekt PVwins (2020–2024) entwickelt Module, die Schall absorbieren und gleichzeitig Strom erzeugen.
Die Idee: Flächen doppelt nutzen, ohne zusätzlichen Platzbedarf – ein Prinzip, das auch auf private PV-Zäune übertragbar ist.
Vorteile vertikaler PV-Anlagen
Vertikale Photovoltaik bringt zusätzliche Vorteile:
- Keine Flächenkonkurrenz: Grundstücksgrenzen, Schallschutzwände oder Sichtschutz werden zur Energiequelle, ohne in Landwirtschafts- oder Naturflächen einzugreifen.
- Geringere Schneelast: Durch die senkrechte Montage setzen sich Schneemassen kaum ab.
- Optimale Leistung bei tief stehender Sonne: Besonders im Winter, morgens und abends, sind die Erträge höher als bei klassischen Dachanlagen.
- Reduzierte Blendgefahr: Durch spezielle Montagewinkel entsteht keine Gefahr für Straßenverkehr oder Nachbarschaft.
Diese Vorteile machen PV-Zäune zu einer idealen Ergänzung klassischer Dachanlagen.
Kritik: geringerer Ertrag als klassische PV
Es stimmt, dass ein Zaun mit Photovoltaikanlage pro installiertem kWp weniger Strom produziert als eine Dachanlage. Während Dach-PV durchschnittlich 900 bis 1.100 kWh pro kWp im Jahr erzeugt, liegt der Ertrag eines Solarzauns bei etwa 600 bis 750 kWh. Bifaziale Module können den Wert durch beidseitige Lichtnutzung um bis zu 10 % steigern.
Doch dieser Vergleich greift zu kurz: Ein PV-Zaun nutzt Flächen, die ohnehin vorhanden sind – Grundstücksgrenzen, Sichtschutz oder Lärmschutzwände. Es handelt sich also um eine Doppelnutzung ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Damit wird die niedrigere Ertragsdichte ausgeglichen.
Ökologische Aspekte von PV-Zäunen: Beitrag statt Belastung
Die Sorge, dass Solarzäune Lebensräume verdrängen, ist weitgehend unbegründet. Im Gegenteil:
- Unter und zwischen den Zaunelementen können Pflanzen wachsen, die wiederum Insekten und Kleintieren Lebensraum bieten.
- Anders als große Freiflächenanlagen greifen PV-Zäune nicht in landwirtschaftlich genutzte Flächen ein.
- Sie ersetzen bestehende Strukturen (Holz- oder Metallzäune) durch eine Lösung, die zusätzlich CO₂-freien Strom erzeugt.
So entsteht ein klarer ökologischer Mehrwert: ein Zaun, der nicht nur begrenzt, sondern auch Energie für den eigenen Haushalt oder eine Wärmepumpe liefert.
Wirtschaftlichkeit des PV-Zauns: Amortisation schneller als gedacht
Entscheidend ist die Amortisation. Rechenbeispiele zeigen:
- Zaun-PV mit 2 Modulen à 450 Wp
- Stromertrag: ca. 810 kWh/Jahr
- Ersparnis: ca. 259 €/Jahr
- Amortisationszeit: rund 3,5 Jahre
- Gesamtersparnis über 20 Jahre: über 5.000 €
- Vergleich: 10 m Holzzaun vs. 10 m PV-Zaun
- Holzzaun: ca. 1.000 € Anschaffung, kein Rückfluss (u.U. Instandhaltung, Farbe etc.)
- PV-Zaun: ca. 1.800 € Anschaffung, jährliche Einsparung ca. 518 € → Amortisation in 3–4 Jahren, danach über 10.000 € Ertrag
Damit zeigt sich: Ein PV-Zaun rechnet sich nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell. Besonders interessant ist die Kombination mit einer Wärmepumpe, da der Eigenverbrauch optimiert wird.
Förderung und steuerliche Vorteile
Ein weiterer Punkt, der häufig übersehen wird: In Deutschland gilt für PV-Anlagen inklusive Solarzäune noch 0 % Mehrwertsteuer. Hinzu kommen staatliche Förderungen nach EEG und regionale Programme. Wer seinen Zaun ohnehin erneuern möchte, kann durch eine PV-Lösung doppelt profitieren.
Fazit: keine Spielerei, sondern kluge Ergänzung
Ein PV-Zaun erzeugt weniger Strom pro kWp als eine Dachanlage – doch er nutzt Flächen, die sonst keine Energie liefern würden. Er ersetzt klassische Zäune, spart CO₂, bringt finanziellen Rückfluss und kann in Kombination mit Wärmepumpen den Eigenverbrauch deutlich steigern.
Gerade im Raum Friedrichshafen und am Bodensee zeigt sich: Mit Partnern wie dem Team Hörmann lassen sich innovative Lösungen wie Zaun-PV wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll umsetzen.
PV-Zäune sind keine Spielerei, sondern eine unterschätzte Technologie – platzsparend, nachhaltig und finanziell attraktiv.
Team Hörmann – Ihr Partner für moderne Heizsysteme
Wir von Team Hörmann bieten leider keine PV-Zäune an. Als Heizungsfachbetrieb aus Friedrichshafen ist es uns jedoch wichtig, sie vollumfassend über alle Möglichkeiten zu informieren. Gerade Wärmepumpen bieten in Kombination mit diversen PV-Anlagen eine ideale Möglichkeit, den eigenen Strom zu produzieren und damit nicht nur Geld zu sparen, sondern die Amortisierungszeit aller Anlagen – also sowohl die der Wärmepumpe als auch der Photovoltaikanlage – entscheidend zu verkürzen. Denn sobald sich Ihre Photovoltaikanlage abbezahlt hat, macht diese, Jahr für Jahr, ihre Wärmepumpe günstiger und verkürzt damit wiederum deren Amortisierungszeit.


