Rückblick Heizungsbranche 2025: Wärmewende stockt – Gas wird zur Kostenfalle

Die Verunsicherung der Verbraucher führt in die Kostenfalle

Die Heizungsbranche erlebt im Jahr 2025 eine paradoxe Entwicklung: Wärmepumpen sind gefragt wie nie, doch die Gesamtzahlen für neue Heizungen brechen dramatisch ein. Hausbesitzer zögern mit dem Heizungstausch – und laufen damit immer stärker in die Kostenfalle Gas. Gleichzeitig wächst der politische Streit um die Energiewende. Warum das Gebäudeenergiegesetz (GEG // auch “Heizungsgesetzt” genannt), steigende LNG-Preise und fehlende Planungssicherheit die Wärmewende ausbremsen, zeigt dieser Überblick.

Absatzkrise trotz Wärmepumpenboom

Die Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) sprechen eine klare Sprache: Bis Oktober 2025 wurden rund 529.000 Heizungen verkauft – ein Rückgang von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit steuert die Branche auf das schwächste Ergebnis seit einem Jahrzehnt zu. Besonders hart trifft es Gas- und Ölheizungen. Während Gasheizungen um 35 Prozent einbrechen, sinkt der Absatz von Ölheizungen sogar um 77 Prozent. Biomasse zeigt zwar leichte Erholungstendenzen, bleibt aber auf niedrigem Niveau.

Einziger Lichtblick sind die Wärmepumpen. Mit 255.000 verkauften Geräten bis Oktober verzeichnet die Branche ein Plus von 57 Prozent. Doch selbst dieser Boom reicht nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Die Zielmarke von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr bleibt in weiter Ferne.

Warum zögern die Hausbesitzer?

Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielfältig, doch ein Faktor sticht heraus: die Verunsicherung durch das Gebäudeenergiegesetz und die hitzige politische Debatte der vergangenen zwei Jahre. Viele Verbraucher wissen nicht, ob sie auf Wärmepumpe, Gas oder Fernwärme setzen sollen. Förderbedingungen ändern sich, CO₂-Preise steigen, gleichzeitig sollen Strom- und Gaspreise wieder leicht subventioniert werden, und die kommunale Wärmeplanung sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Ein komplettes Kuddelmuddel. Der BDH fordert deshalb klare Regeln und verlässliche Rahmenbedingungen, damit Investitionen nicht länger aufgeschoben werden.

Gas als Kostenfalle: LNG-Abhängigkeit treibt Preise

Während die Entscheidung vertagt wird, steigen die Kosten für Gas weiter. Nach dem Ende des russischen Gastransits setzt Europa auf Flüssiggasimporte aus den USA – mit fatalen Folgen. Die Rekordexporte amerikanischen LNGs treiben die Preise auf den Weltmärkten nach oben. Der europäische Großhandelsindex TTF erreichte zeitweise ein Zwei-Jahres-Hoch. Für Verbraucher bedeutet das: Strom und Gas kosten inzwischen fast doppelt so viel wie vor der Energiekrise.

Die „teure Normalität“ ist Realität. Selbst ohne akute Versorgungskrise bleiben die Preise hoch – getrieben durch den CO₂-Preis von 65 Euro pro Tonne (ab Januar 2026), steigende Netzentgelte und die verzögerte Weitergabe von Großhandelspreisen an Endkunden. Wer heute noch auf Gas setzt, riskiert langfristig hohe Energiekosten und macht sich abhängig von internationalen Märkten.

Politische Unsicherheit: Länder gegen Bundesregierung

Die Energiepolitik der Bundesregierung sorgt nicht nur bei Verbrauchern für Verwirrung, sondern auch bei den Ländern. Unter dem Motto „Für Verlässlichkeit und Tatkraft“ haben mehrere grüne Energieminister*innen ein Positionspapier veröffentlicht – eine klare Kampfansage an Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. Die Kritik ist deutlich: Zu niedrige Strombedarfsprognosen bremsen den Ausbau von Netzen und erneuerbaren Energien, Kürzungen bei der Photovoltaik-Förderung gefährden Akzeptanz und Handwerk, und fehlende Planungssicherheit hemmt Investitionen in Elektrifizierung und Wasserstoff.

Die Länder warnen vor einer Negativspirale, die Wohlstand und Klimaziele gleichermaßen gefährdet. Für Industrie und Handwerk sind bezahlbare Energiepreise längst Standortfrage – nicht nur Klimadebatte. Studien des ifo Instituts und der Deutschen Industrie- und Handelskammer zeigen: Hohe Energiepreise und mangelnde Planbarkeit sind das größte Investitionshemmnis für Unternehmen.

Wärmewende als Ausweg

Die Lösung liegt auf der Hand: Dekarbonisierung des Gebäudesektors. Wärmepumpen senken die Abhängigkeit von fossilen Energien, Photovoltaik und Speicher ergänzen sie zu einem stabilen, bezahlbaren Energiesystem. Heizungsfachbetriebe sind gefordert, Kunden aktiv zu beraten und Planungssicherheit zu schaffen. Wer jetzt handelt, spart langfristig Kosten und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz – win-win!

Fazit

Die Wärmewende ist kein Selbstläufer. Sie braucht klare politische Rahmenbedingungen, verlässliche Förderungen und den Mut der Verbraucher, den Schritt in eine neue Heizungswelt zu gehen. Wer weiter auf Gas setzt, riskiert nicht nur hohe Kosten, sondern auch die Abhängigkeit von internationalen Märkten. Wärmepumpen und erneuerbare Energien sind der Schlüssel zu einer sicheren und bezahlbaren Zukunft.

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Moderne Garage mit großer Wärmepumpe, im Hintergrund ein geparktes Auto.