Funktionsprinzip von Wärmepumpe und Durchlauferhitzer
Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe arbeitet ähnlich wie ein „umgekehrter Kühlschrank“. Während ein Kühlschrank Wärme von innen nach außen transportiert, zieht die Wärmepumpe Energie aus der Umwelt (Luft, Erde oder Wasser) und hebt sie mit Hilfe eines Kompressors auf ein höheres Temperaturniveau. Dieses technische Herzstück der Anlage verdichtet ein Kältemittel, wodurch die Temperatur steigt. Die so gewonnene Wärme wird anschließend an das Heiz- oder Brauchwasser abgegeben.
Wärmepumpen können dadurch große Mengen an Wärme aus bereits vorhandener Umweltenergie gewinnen – mit einem relativ geringen Einsatz an Strom. Sie sind darauf ausgelegt, ganze Gebäude zentral mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen.
Durchlauferhitzer
Ein elektrischer Durchlauferhitzer funktioniert nach einem völlig anderen Prinzip. Hier gibt es keinen Kompressor und keine Nutzung von Umweltenergie. Stattdessen fließt das Wasser direkt über starke elektrische Heizspiralen oder Heizstäbe und wird sofort auf die gewünschte Temperatur gebracht. Das Gerät arbeitet dezentral, z. B. in der Küche oder im Bad, und springt nur dann an, wenn Wasser gezapft wird.
Dadurch entstehen zwar keine Speicherverluste, jedoch wird jeder Liter Warmwasser ausschließlich mit Strom erzeugt – ohne Effizienzvorteil wie bei der Wärmepumpe.
Kurzgefasst:
- Wärmepumpe = Nutzung von Umweltenergie + Kompressor als Herzstück → zentrale, hocheffiziente Wärmeversorgung.
- Durchlauferhitzer = direkte elektrische Erwärmung des Wassers → dezentral, aber stromintensiv.
Energieeffizienz von Wärmepumpe und Durchlauferhitzer im Vergleich
Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe nutzt die in Luft, Erde oder Wasser gespeicherte Umweltenergie. Für jede eingesetzte Kilowattstunde Strom liefert sie in der Regel das Drei- bis Fünffache an Wärmeenergie. Diese sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) macht deutlich, dass Wärmepumpen nicht nur Strom in Wärme umwandeln, sondern vorhandene Umweltwärme „hochpumpen“. Dadurch benötigen sie wesentlich weniger Strom, um denselben Wärmebedarf zu decken. Im Alltag bedeutet das: deutlich geringere Energiekosten und ein erheblich kleinerer CO₂-Fußabdruck – vor allem, wenn Ökostrom genutzt wird.
Durchlauferhitzer
Ein Durchlauferhitzer wandelt Strom hingegen direkt in Wärme um. 1 kWh Strom ergibt also exakt 1 kWh Wärme – ohne Multiplikationseffekt wie bei der Wärmepumpe. Das ist technisch zwar verlustfrei, aber ineffizient im Verhältnis zum Energieeinsatz. Für denselben Warmwasserbedarf muss ein Durchlauferhitzer deshalb ein Vielfaches an Strom verbrauchen. Gerade bei täglichem Duschen oder wenn mehrere Personen im Haushalt leben, steigen die Stromkosten pro Monat schnell stark an.
Vergleich in Zahlen:
- Eine Wärmepumpe kann mit 1.000 kWh Strom bis zu 5.000 kWh Wärme liefern.
- Ein Durchlauferhitzer erzeugt mit 1.000 kWh Strom lediglich 1.000 kWh Wärme.
Damit ist die Wärmepumpe in puncto Energieeffizienz mindestens drei- bis fünfmal im Vorteil.
Was kostet eine Wärmepumpe?
Die Kosten einer Wärmepumpe hängen von Gebäudegröße, Dämmstandard und Gerätetyp ab.
- Betriebskosten: Für ein Einfamilienhaus (ca. 120 m²) liegen die Stromkosten für das gesamte Heizsystem meist zwischen 1.000 und 2.700 € pro Jahr. Neubauten mit guter Dämmung liegen eher im unteren Bereich.
- Wartungskosten: Etwa 150 – 300 € pro Jahr.
- Förderung: Bis zu 70 % staatliche Unterstützung senken die Investitionskosten deutlich.
Langfristig sind Wärmepumpen daher die kostengünstigere und zukunftssichere Lösung.
Durchlauferhitzer: Kosten pro Monat
Ein Durchlauferhitzer verursacht bei regelmäßigem Gebrauch hohe Stromkosten, da er keinen Effizienzvorteil wie eine Wärmepumpe hat.
- Beispielrechnung: 30 Minuten Warmwasser pro Tag, Strompreis 40 Cent/kWh → ca. 120 € pro Monat = rund 1.460 € pro Jahr rein für Erhitzung von Gebrauchswasser. Die Kosten für die Heizung kommen on top.
- Typische Nutzung: Durchlauferhitzer sind bei seltenem Gebrauch (z. B. Ferienwohnungen, Gäste-Bad) sinnvoll. Bei dauerhaftem Warmwasserbedarf steigen die Kosten jedoch stark an.
Umweltaspekte
Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe nutzt bis zu 75 % kostenlose Umweltenergie aus Luft, Erde oder Wasser und benötigt nur einen geringen Anteil Strom für den Betrieb des Kompressors. Besonders klimafreundlich ist sie, wenn Ökostrom eingesetzt wird. Moderne Wärmepumpen arbeiten zunehmend mit natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290) oder CO₂, die ein sehr geringes Treibhauspotenzial haben. Bei sachgerechter Installation und Wartung ist die Umweltbilanz dadurch langfristig sehr positiv.
Durchlauferhitzer
Ein elektrischer Durchlauferhitzer wandelt Strom direkt in Wärme um. Dadurch verbraucht er deutlich mehr Strom pro Liter Warmwasser und verursacht – je nach Strommix – einen höheren CO₂-Ausstoß. Selbst mit Ökostrom bleibt der Verbrauch im Vergleich zur Wärmepumpe hoch, sodass die ökologische Bilanz insgesamt schwächer ausfällt.
Typische Einsatzgebiete
Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe ist besonders geeignet für Ein- und Mehrfamilienhäuser, die eine zentrale und effiziente Lösung für Heizung und Warmwasser suchen. Am Bodensee und in Friedrichshafen wird sie häufig bei Neubauten oder sanierten Bestandsgebäuden eingesetzt, da sie sowohl Heizwärme als auch Brauchwasser zuverlässig bereitstellt. Durch ihre Effizienz rechnet sie sich vor allem dann, wenn regelmäßig größere Mengen Warmwasser und Heizenergie benötigt werden.
Durchlauferhitzer
Ein Durchlauferhitzer ist praktisch für kleine Haushalte, Ferienwohnungen oder Gästezimmer mit geringem und unregelmäßigem Warmwasserbedarf. Er eignet sich als dezentrale Lösung, wenn Warmwasser nur an einzelnen Zapfstellen benötigt wird. Für die dauerhafte Versorgung eines ganzen Hauses ist er hingegen weniger geeignet, da die Betriebskosten bei regelmäßigem Gebrauch schnell ansteigen.
Fazit
Der Vergleich zeigt klar, dass Wärmepumpe und Durchlauferhitzer trotz gleicher Energiequelle – Strom – technisch völlig unterschiedlich arbeiten.
- Wärmepumpe: Sie nutzt Umweltenergie, arbeitet mit einem Kompressor und bildet ein komplettes Heiz- und Warmwassersystem für ganze Gebäude. Dadurch sinken die Betriebskosten deutlich, und durch staatliche Förderungen wird die Investition zusätzlich attraktiv.
- Durchlauferhitzer: Er erwärmt Wasser ausschließlich direkt mit Strom und ist damit eine einfache, flexible und hygienische Lösung. In Sonderfällen wie Ferienwohnungen oder Gästezimmern kann das sinnvoll sein, da Warmwasser nur gelegentlich gebraucht wird.
Für den dauerhaften Einsatz im Eigenheim erweist sich der Durchlauferhitzer jedoch als Kostenfalle, da die laufenden Stromkosten im Vergleich zur Wärmepumpe sehr hoch sind. Als zentrales Gesamtsystem bietet die Wärmepumpe deshalb deutliche Vorteile in Effizienz, Kostenkontrolle und Nachhaltigkeit – besonders für Eigentümer in Friedrichshafen und am Bodensee.