Effizient heizen – auch im Altbau mit bestehenden Heizkörpern
Die Wärmepumpe hat sich längst als das Heizsystem der Zukunft etabliert. Sie nutzt Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser, arbeitet besonders energieeffizient und hilft dabei, die Heizkosten nachhaltig zu senken. Doch viele Hausbesitzer in Friedrichshafen und rund um den Bodensee stehen vor einer entscheidenden Frage: Lässt sich eine Wärmepumpe auch mit klassischen Heizkörpern betreiben – oder braucht es zwingend eine Fußbodenheizung?
Die gute Nachricht: Ja, das funktioniert – und oft sogar besser als gedacht. Entscheidend ist, wie gut das bestehende Heizsystem auf die Anforderungen der Wärmepumpe abgestimmt ist.
Wärmepumpe und Heizkörper – eine unterschätzte Kombination
Wärmepumpen arbeiten mit deutlich niedrigeren Vorlauftemperaturen als herkömmliche Öl- oder Gasheizungen. Während ältere Systeme oft mit 70 bis 90 Grad betrieben werden, reichen bei der Wärmepumpe bereits 30 bis 55 Grad aus. Damit die Räume dennoch angenehm warm werden, muss die Wärme möglichst effizient abgegeben werden – und hier kommt die Heizkörperwahl ins Spiel.
Moderne Heizkörper, die viel Strahlungswärme erzeugen und über eine große Oberfläche verfügen, sind besonders gut geeignet. Auch ältere Heizkörper lassen sich oft weiterverwenden, wenn sie ausreichend dimensioniert sind oder gezielt optimiert werden.
Welche Heizkörper eignen sich besonders gut?
Plattenheizkörper sind in vielen Bestandsgebäuden bereits vorhanden und bieten eine gute Grundlage für den Betrieb mit einer Wärmepumpe. Sie bestehen aus mehreren Stahlplatten und Konvektionsblechen, die eine hohe Wärmeleistung ermöglichen – auch bei niedrigeren Vorlauftemperaturen.
Noch besser geeignet sind sogenannte Niedertemperatur-Heizkörper. Diese Modelle wurden speziell für den Betrieb mit Wärmepumpen entwickelt. Sie bestehen aus dünnen Aluminium- oder Stahlblechen und verfügen über eine besonders große Wärmeabgabefläche. Manche Varianten sind zusätzlich mit kleinen Ventilatoren ausgestattet, die die Wärme schneller und gleichmäßiger im Raum verteilen.
Weniger geeignet sind hingegen klassische Glieder- oder Rippenheizkörper, wie sie häufig in Altbauten zu finden sind. Sie geben hauptsächlich Konvektionswärme ab und benötigen höhere Vorlauftemperaturen, um effektiv zu arbeiten. Auch Röhrenheizkörper – etwa als Handtuchheizkörper im Bad – bieten nur eine begrenzte Fläche und sind daher nur bedingt für den Wärmepumpenbetrieb geeignet.
Plattenheizkörper
- Bestehen aus Stahlplatten mit Konvektionsblechen
- Hoher Anteil an Strahlungswärme
- Gut geeignet für Wärmepumpen
- Preis: ca. 400–800 €
Niedertemperatur-Heizkörper
- Große Oberfläche aus Aluminium oder Stahlblech
- Teilweise mit integrierten Ventilatoren
- Optimal für niedrige Vorlauftemperaturen
- Preis: ab 100–340 €
Glieder- oder Rippenheizkörper
- Geringe Oberfläche, langsame Erwärmung
- Nur eingeschränkt geeignet
- Effizienzsteigerung durch Konvektionsbleche möglich
Röhrenheizkörper (z. B. Handtuchheizkörper)
- Designorientiert, aber geringe Fläche
- Nur bedingt geeignet für Wärmepumpen
- Preis: ab 300 €
Wärmepumpe im Altbau – geht das auch mit alten Heizkörpern?
Ja, das ist möglich. Ein kompletter Austausch aller Heizkörper ist in vielen Fällen gar nicht nötig. Oft reicht es aus, einzelne Heizkörper in schlecht gedämmten Räumen durch größere Modelle zu ersetzen oder gezielte Optimierungsmaßnahmen durchzuführen.
Ein hydraulischer Abgleich sorgt beispielsweise dafür, dass die Wärme gleichmäßig im Haus verteilt wird. Moderne Thermostatventile helfen, die Raumtemperatur präzise zu regeln und den Energieverbrauch zu senken. Auch die Nachrüstung von Konvektionsblechen kann die Effizienz älterer Heizkörper deutlich steigern. Und nicht zuletzt lohnt sich die Isolierung von Heizungsrohren – besonders in unbeheizten Bereichen wie dem Keller –, um Wärmeverluste zu minimieren.
Check-Liste:
- Hydraulischer Abgleich: Optimiert die Wärmeverteilung
- Moderne Thermostatventile: Präzise Temperaturregelung
- Dämmung & Fenstertausch: Senkt den Wärmebedarf
- Größere Heizkörperflächen: Für schlecht gedämmte Räume
- Isolierung der Heizungsrohre: Vermeidet Wärmeverluste
Was kostet der Heizkörpertausch?
Die Kosten für neue Heizkörper hängen stark vom Typ und der Größe ab. Plattenheizkörper liegen meist zwischen 400 und 800 Euro, während Niedertemperatur-Heizkörper bereits ab etwa 100 Euro erhältlich sind. Designorientierte Röhrenheizkörper kosten ab 300 Euro aufwärts. Hinzu kommen Montagekosten, die je nach Aufwand zwischen 100 und 300 Euro pro Heizkörper betragen können.
Thermostat richtig einstellen – warum „Stufe 5“ nicht schneller wärmt
Ein weitverbreiteter Irrglaube beim Heizen: Wer das Thermostat auf die höchste Stufe dreht, bekommt schneller warme Räume. Tatsächlich dauert es genauso lange wie bei mittleren Einstellungen – nur der Energieverbrauch steigt unnötig. Denn Thermostate arbeiten nicht wie ein Gaspedal, sondern regeln die Temperatur über einen integrierten Fühler. Dieser erkennt, wann die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist, und reduziert dann die Heizleistung.
Die Zahlen auf dem Thermostat stehen für feste Zieltemperaturen:
- Stufe 1: ca. 12 °C
- Stufe 2: ca. 16 °C
- Stufe 3: ca. 20 °C – ideal für Wohnräume
- Stufe 4: ca. 24 °C
- Stufe 5: ca. 28 °C
Zwischen den Zahlen befinden sich kleine Striche, die jeweils etwa ein Grad mehr bedeuten – so lässt sich die Wohlfühltemperatur individuell einstellen.
Zusätzliche Symbole wie Sonne, Mond und Schneeflocke helfen bei der Orientierung:
- Die Sonne steht für die empfohlene Grundeinstellung (meist bei Stufe 3) für Räume, in denen man sich häufig aufhält.
- Der Mond symbolisiert die Nachtabsenkung – etwa 14 °C, ideal fürs Schlafzimmer.
- Die Schneeflocke aktiviert den Frostschutzmodus, bei dem der Heizkörper erst bei Temperaturen unter 6 °C reagiert – sinnvoll für selten genutzte Räume wie Keller.
Wer sein Thermostat richtig nutzt, spart nicht nur Energie, sondern erhöht auch den Wohnkomfort. Gerade bei modernen Heizkörpern und effizienten Heizsystemen wie Wärmepumpen lohnt sich ein bewusster Umgang mit der Einstellung.
Wärmepumpe und Heizkörper – eine starke Lösung für Friedrichshafen
Die Kombination aus Wärmepumpe und Heizkörpern ist nicht nur möglich, sondern oft auch wirtschaftlich sinnvoll. Besonders in Bestandsgebäuden rund um Friedrichshafen und den Bodensee lässt sich mit gezielten Maßnahmen ein effizienter Betrieb realisieren – ganz ohne Fußbodenheizung.
Wer sich unsicher ist, ob die eigenen Heizkörper geeignet sind, kann dies mit einem einfachen Praxistest (50-Grad-Test) herausfinden:
So testen Sie Ihre Heizkörper auf Wärmepumpen-Tauglichkeit
- Alle Thermostate voll aufdrehen, Nachtabsenkung deaktivieren
- Umwälzpumpe auf höchste Stufe stellen
- Vorlauftemperatur schrittweise senken (z. B. 60°, 55°, 50° - oder weniger)
- Bleiben die Räume warm? Dann sind Ihre Heizkörper geeignet!
Ihre kostenlose Vor-Ort-Heizungsberatung von Team Hörmann
Als SHK-Fachbetrieb mit über 80 Jahren Erfahrung bieten wir Ihnen eine fundierte Analyse Ihres Heizsystems – direkt bei Ihnen vor Ort in Friedrichshafen und Umgebung. Gemeinsam prüfen wir, ob Ihre Heizkörper für den Betrieb mit einer Wärmepumpe geeignet sind, zeigen Ihnen Optimierungsmöglichkeiten auf und beraten Sie zu Förderungen von bis zu 70 % der Investitionskosten.
Jetzt unverbindlich Beratung anfragen und Heizkosten sparen – mit Team Hörmann, Ihrem Experten für nachhaltige Heizlösungen am Bodensee.


